Apfelwein Primör

Jung, frisch und spritzig – das ist einer der großen hessischen Stars. Aber nicht um einen Schauspieler oder Sänger aus dem Hessischen handelt es sich hier, sondern um den „Primör“, einen besonders jungen Apfelwein. Der Primör ist das, was dem Österreich der Heurige ist oder dem Franzosen sein vin nouveau: Ein junger Wein des aktuellen Jahrgangs, der noch nicht vollkommen durchgegärt ist. Die nicht abgeschlossene Gärung verleiht dem jungen Apfelwein seine einzigartige Spritzigkeit und den frischen Geschmack.

Junger, spritziger Apfelwein mit viel Kohlensäure

Der Primör enthält deutlich mehr Kohlensäure als der länger gelagerte Apfelwein, dessen Gärung abgeschlossen ist. Das Anstechen des leckeren Tröpfchens muss natürlich gefeiert werden. Im Hessischen wird dafür traditioneller Weise die Woche vor dem ersten Advent ausgekoren. Eine Gruppe von selbst kelternden Gastwirten lädt dann ein, in der Frankfurter Apfelweingaststätte „Zur Buchscheer“ zusammenzukommen.

Primör behält seine Spritzigkeit bis ins neue Jahr hinein

Das Jahr 2011 war für die Apfelweinwinzer und -kelterer nicht das Einfachste. Die Wetterkapriolen machten dem Fallobst und damit auch dem Apfelwein zu schaffen. Lediglich der goldene Herbst konnte die reichlichen Regenfälle im Sommer ein wenig ausgleichen und die Äpfel zur Reife bringen. Trotz aller Wetter-Widrigkeiten ist der aktuelle Jahrgang ein Vielversprechender, so lautete zumindest das Urteil der Primör-Verkoster in Frankfurt. Der Alkoholgehalt des Jungweins liegt zwischen sieben und acht Prozent. Zu verkosten gab es sowohl sortenreine Apfelweine aus Boskop-Äpfeln und weiteren Fallobst-Sorten sowie Mischungen verschiedener Apfelsorten, die etwas milder im Geschmack sind. Noch bis Januar oder Februar kann der junge Apfelwein als Primör verkauft werden. Anschließend gleicht sich sein Geschmack den ausgereiften Apfelweinen an.

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