Brombeerwein selber machen & genießen

Brombeerwein ist ein aromatischer Fruchtwein aus fermentierten Brombeeren, der durch sein vollmundiges Bouquet begeistert. Er wird in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen wie lieblich, halbtrocken oder trocken angeboten und besitzt einen Alkoholgehalt von rund 12,5 % Vol. Ob gekühlt im Sommer oder warm in der kalten Jahreszeit – Brombeerwein ist vielseitig einsetzbar und auch als Glühweinersatz beliebt. Eine besondere Variante ist der koreanische Brombeerwein Bokbunja mit intensivem Aroma und tiefer Farbe.

Das Wichtigste in Kürze

  • Weinart: Fruchtwein aus 100 % Brombeeren, ohne künstliche Zusätze
  • Alkoholgehalt: Durchschnittlich 12,5 % Vol.
  • Aroma: Fruchtig, vollmundig mit leichtem Säurespiel
  • Verwendung: Kalt oder warm servierbar, auch als Glühweinersatz
  • Besonderheit: In Korea bekannt als Bokbunja mit reicher Farbe und Geschmack

Was ist Brombeerwein und wie schmeckt er?

Brombeerwein ist ein Fruchtwein aus fermentierten Brombeeren mit fruchtig-vollmundigem Geschmack und ca. 12,5 % Vol. Alkohol. Er wird pur oder warm serviert und eignet sich auch als Glühweinersatz.

Herstellung von Brombeerwein in der Praxis

Die Herstellung von Brombeerwein erfolgt meist durch Maischegärung. Dafür werden rund 12 kg Brombeeren grob zerdrückt, zum Beispiel mit einem Kartoffelstampfer. Diese gelangen zusammen mit 40 ml Antigel, 8 g Hefenährsalz, 4 g Tannin und 3 kg Zucker in ein Gärgefäß. Besonders wichtig ist die Verwendung einer geeigneten Hefe – je nach Geschmack bieten sich Portwein-, Malaga-, Samos- oder Sherryhefe an. Der Gärstart erfolgt innerhalb weniger Stunden.

Nach etwa 7–10 Tagen heftiger Gärung wird die Maische abgepresst. Nun ist es wichtig, regelmäßig den Säuregehalt zu kontrollieren, der idealerweise zwischen 7,5 und 8 g/l liegen sollte. Fehlt Säure, kann mit Milchsäure ergänzt werden. Auch der Alkoholgehalt wird überwacht und durch Nachzuckerung gesteuert.

Nach der Gärung wird der Wein geschwefelt (2 g Kaliumpyrosulfit) und kühl gelagert. Spätestens zwei Wochen später erfolgt der Abstich vom Bodensatz. Die Klärung kann durch Sedimentation oder durch eine Filtration mit groben und EK-Filterschichten erfolgen. Vor der Abfüllung wird erneut geschwefelt und mit 2 g Vitamin C stabilisiert. Eine lange Lagerung ist empfehlenswert, da der junge Wein oft scharf wirkt, mit der Zeit jedoch deutlich harmonischer wird.

Eigenschaften, Aroma und Alkoholgehalt im Überblick

Brombeerwein besitzt ein fruchtiges, rundes Aroma mit einer deutlichen Note vollreifer Brombeeren. Die typische Farbe ist ein tiefes Rubinrot, das bereits optisch auf seinen intensiven Geschmack hinweist. Der Alkoholgehalt liegt durchschnittlich bei 12,5 % Vol., was dem Wein eine ausgewogene Stärke verleiht.

Lesen Sie auch:  Kirschwein - Sorten, Herstellung und wissenswertes

Der Geschmack kann sich zwischen lieblich, halbtrocken oder trocken bewegen – je nachdem, wie der Zuckerabbau während der Gärung gesteuert wurde. Besonders in der süßen Variante kann er einen scharfen Beigeschmack mildern, der bei jungen Weinen gelegentlich auftritt.

Wichtig ist, dass Brombeerwein zu 100 % aus Frucht besteht – künstliche Aromen oder Zusatzstoffe sind nicht notwendig. Die ideale Serviertemperatur liegt bei 10–12 °C. Auch als heißer Fruchtwein oder Glühweinersatz kommt sein Aroma gut zur Geltung. In jedem Fall bleibt sein Duft nach Beeren angenehm präsent.

Verwendungsmöglichkeiten: Mehr als nur ein Getränk

Brombeerwein eignet sich für viele Gelegenheiten. In der kalten Jahreszeit kann er erhitzt und mit winterlichen Gewürzen wie Zimt oder Nelken als Alternative zu klassischem Glühwein gereicht werden. Im Sommer ist er gekühlt ein erfrischendes Highlight zu Desserts oder leichten Speisen.

Auch pur ist er ein Genuss – ideal für entspannte Abende oder als Digestif. Aufgrund seines natürlichen Aromas passt er hervorragend zu Wildgerichten, dunkler Schokolade oder Käseplatten. In Cocktails oder als Basis für Fruchtpunsche bringt er Tiefe und Fruchtigkeit ins Spiel.

Wer kulinarisch experimentieren möchte, kann ihn sogar in der Küche verwenden – etwa zum Ablöschen von Bratensaucen. Durch seinen fruchtigen Charakter bringt er Süße und Säure in ein feines Gleichgewicht.

Die koreanische Variante Bokbunja im Fokus

In Korea wird Brombeerwein unter dem Namen Bokbunja geschätzt. Er wird ebenfalls aus fermentierten Brombeeren hergestellt, jedoch oft mit traditionellen Techniken, die für eine besonders tiefe Farbe und komplexes Aroma sorgen. Bokbunja enthält in der Regel ebenfalls etwa 12 % Alkohol, schmeckt jedoch etwas würziger und dichter.

Lesen Sie auch:  Aronia Likör selber machen - So geht's ganz einfach!

Dieser Wein hat in der koreanischen Kultur eine lange Tradition und wird dort nicht nur zu festlichen Anlässen, sondern auch in der gehobenen Gastronomie serviert. Aufgrund seiner intensiven Aromatik wird er gerne als Begleiter zu Fleischgerichten verwendet.

Auch in Europa erfreut sich Bokbunja wachsender Beliebtheit, insbesondere bei Liebhabern asiatischer Weinkultur. Seine Herstellung ähnelt der des klassischen Brombeerweins, verwendet aber mitunter spezielle Hefekulturen und Reifemethoden.

Technische Details und Zutaten für den Ansatz

Wer Brombeerwein selbst ansetzen möchte, benötigt exakte Zutaten und Kenntnisse über die Gärung. Die folgende Tabelle zeigt die relevanten Ansatzwerte:

Zutat / Wert Menge / Empfehlung
Brombeeren 12 kg
Zucker 3 kg (zum Gärstart, ggf. mehr)
Antigel 40 ml
Hefenährsalz 8 g
Tannin 4 g
Säuregehalt 7,5–8 g/l
Hefearten Portwein, Samos, Malaga, Sherry
Schwefelung (Pyrosulfit) 2 g vor Lagerung + Abfüllung
Vitamin C 2 g zur Stabilisierung
Gärung Maischegärung 7–10 Tage
Filtration Grob + EK

Die Gärung sollte bei Zimmertemperatur erfolgen. Nach dem Gärprozess ist eine kühle Lagerung wichtig. Die Nachzuckerung sollte kontrolliert erfolgen, um die Restsüße gezielt einzustellen. Ideal ist es, den Wein mindestens sechs Monate zu lagern, bevor er genossen wird.

Tipps zur Lagerung, Reifung und Flaschenabfüllung

Nach der Gärung und ersten Filtration braucht der Brombeerwein Ruhe. Die Lagerung sollte dunkel, kühl und erschütterungsfrei erfolgen. Je länger der Wein reift, desto harmonischer wird sein Geschmack. Besonders junge Weine können leicht scharf wirken, verlieren diesen Charakter aber mit der Zeit.

Nach der ersten Schwefelung erfolgt der Abstich vom Bodensatz. Dies verhindert die Bildung von Fehltönen. Danach beginnt die Selbstklärung – alternativ kann der Wein auch professionell filtriert werden. Eine zweite Schwefelung mit Vitamin C schützt vor Oxidation und verlängert die Haltbarkeit.

Vor der Abfüllung in Flaschen empfiehlt sich eine letzte Qualitätskontrolle hinsichtlich Geschmack, Klarheit und Aroma. Die Lagerung der Flaschen sollte weiterhin kühl und lichtgeschützt erfolgen. Gut gelagerter Brombeerwein bleibt mehrere Jahre haltbar und gewinnt mit der Zeit an Tiefe.

Lesen Sie auch:  Was ist Apfelessig? Wirkung, Anwendung, Tipps

Fazit: Fruchtwein mit Charakter und Vielseitigkeit

Brombeerwein überzeugt mit einem intensiven Fruchtaroma, eleganter Säure und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Ob selbstgemacht oder als koreanische Spezialität – dieser Fruchtwein ist eine geschmackvolle Bereicherung im Weinregal. Mit Geduld und sorgfältiger Herstellung entfaltet er sein volles Potenzial.


FAQ – Brombeerwein selber machen

1. Welche Zutaten benötigt man für Brombeerwein?
Für einen klassischen Ansatz werden ca. 3 bis 7 kg frische Brombeeren, 2–3 Liter Wasser, 1,5–3 kg Zucker, Reinzuchthefe (z. B. Bordeaux), Hefenährsalz, Antigel und ggf. etwas Zitronensäure benötigt.
2. Muss man die Brombeeren vor der Verarbeitung einfrieren?
Das Einfrieren hilft, große Mengen zu sammeln und später gemeinsam zu verarbeiten. Es erleichtert auch das Aufbrechen der Zellstruktur, ist aber nicht zwingend erforderlich.
3. Wie funktioniert die Gärung beim Brombeerwein?
Die Brombeeren werden zerdrückt, mit Zucker, Wasser und allen Zutaten vermischt. Nach Zugabe der Hefe vergärt der Ansatz meist mehrere Wochen im Gärbehälter, bis kein Zucker mehr übrig ist.
4. Welche Hefe eignet sich für Brombeerwein?
Am besten verwendet man spezielle Reinzuchthefe für Fruchtwein (z. B. Bordeaux, Portwein oder Burgunder). Trockenhefe für Brot ist nicht empfehlenswert.
5. Wie lange dauert die Herstellung von Brombeerwein?
Die Gärung dauert etwa 2–4 Wochen. Danach reift der Wein mehrere Monate (mindestens 3–6 Monate) und wird dabei regelmäßig von der Hefe abgezogen.
6. Was tun, damit der Brombeerwein nicht schimmelt oder schlecht wird?
Nur vollreife, unversehrte Brombeeren verwenden. Früchte sofort verarbeiten, alle Behälter gründlich reinigen und optional zu Beginn mit Kaliumdisulfit schwefeln.
Click to rate this post!
[Total: 1 Average: 5]
Mehr zeigen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"