Apfelwein selbst herstellen ist eine Kunst, die ein Liebhaber vom edlen Stöffchen schnell erlernen kann. Besonders alte Apfelsorten, die sich mit Vorliebe auf Streuobstwiesen, jenen eher wildwüchsigen Baumplantagen, die zurzeit eine regelrechte Renaissance in der Gartenkultur erleben, finden lassen. Besonders alte, relativ saure, würzige und saftige Apfelsorten eignen sich bestens zur Herstellung von Apfelwein.
Winter-Rambur, Rheinische Bohnapfel, Schafsnase, Brettacher, Renetten und viele andere regional stark verbreitete Apfelsorten lassen sich hier beispielsweise aufzählen. Fürs Apfelwein selbst herstellen dürfen nur völlig einwandfreie Äpfel ohne Fäulnisstellen verwendet werden, die sorgsam gesammelt, gereinigt und gewaschen werden müssen, bevor sie weiterverarbeitet werden.
Als Rezeptur für 10 Liter Apfelwein werden 10 kg Äpfel, 2,25 Liter Wasser, 2,25 kg Zucker, 30 g 80%ige Milchsäure, 1 Flasche Reinzuchthefe, 4 g Hefenährsalz sowie 1 g Kaliumpyrosulfit angenommen. Um Apfelwein selbst herstellen zu können, benötigt man einige Geräte wie eine Waage, ein Thermometer, ein Gerät für die Zuckerbestimmung, eine sogenannte Mostwaage, einige Trichter, ein Gerät zur Alkoholbestimmung, zwei große Glas-Gärgeräte, einen Gärverschluss sowie ein Filtertuch aus Leinen, Baumwolle oder auch Nylon.
Anschließend müssen die Äpfel mit Messern, Fleischwolf, Mixer bzw. einer Spindelpresse, einer Maschine, die ein eigenes Schnitzelwerk besitzt, zerkleinert werden. Beim Apfelwein selbst herstellen werden die Apfelstücke in eine Weinpresse geben. Mit dem Filtertuch werden die festen Frucht-Teile, die sogenannte Maische, zurückbehalten. Der Saft, der unmittelbar süß, dunkel und lecker in das Glas-Gerät zu fließen beginnt, ist ziemlich klebrig. Beim gesamten Herstellungsprozess muss unbedingt auf Sauberkeit geachtet werden.
Nun müssen dem Saft alle anderen Zutaten hinzugefügt werden und der Gärungsprozess kann beginnen. In den Gärbehälter darf auf keinen Fall beim Apfelwein selbst herstellen Luft eintreten, daher muss der Behälter mit dem Gärverschluss luftdicht verschlossen werden. Nach dem Abschluss des Gärprozesses muss das Gebräu in das andere Glas-Gefäß umgefüllt bzw. relativ schnell danach in Flaschen abgefüllt werden.
Welche Apfelsorten eignen sich für Apfelwein?
Es gibt viele verschiedene Apfelsorten, die sich für die Herstellung von Apfelwein eignen. Hier sind einige Beispiele:
- Braeburn: Braeburn-Äpfel haben einen süß-sauren Geschmack und eine feste Konsistenz, die sich gut für Apfelwein eignet.
- Granny Smith: Granny Smith-Äpfel haben einen sauren Geschmack und eine feste Konsistenz, die sich ebenfalls gut für Apfelwein eignet.
- Golden Delicious: Golden Delicious-Äpfel haben einen süßen Geschmack und eine weiche Konsistenz, die sich gut für Apfelwein eignet.
- Jonagold: Jonagold-Äpfel haben einen süß-sauren Geschmack und eine feste Konsistenz, die sich ebenfalls gut für Apfelwein eignet.
- Cox’s Orange Pippin: Cox’s Orange Pippin-Äpfel haben einen süß-sauren Geschmack und eine feste Konsistenz, die sich ebenfalls gut für Apfelwein eignet.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Geschmack des Apfelweins durch die verwendeten Apfelsorten beeinflusst wird. Eine Mischung verschiedener Sorten kann zu einem ausgewogeneren Geschmack führen. Experimentieren Sie mit verschiedenen Sorten, um herauszufinden, welche Ihnen am besten schmeckt.
Welche Hefe ist am Besten zum Apfelwein selber herstellen?
Für die Herstellung von Apfelwein eignen sich am besten spezielle Apfelweinhefen. Diese Hefen sind darauf ausgelegt, den Apfelmost zu vergären und dabei den typischen Geschmack und die Aromen des Apfelweins zu entwickeln. Es gibt verschiedene Arten von Apfelweinhefen, die sich in ihren Eigenschaften und ihrem Geschmack unterscheiden können. Einige Hefen eignen sich besser für die Herstellung von süßerem Apfelwein, während andere besser für die Herstellung von trockenem Apfelwein geeignet sind.
Es gibt auch spezielle Hefen, die speziell für die Herstellung von Cidre (einer Art von Apfelwein, der hauptsächlich in Frankreich produziert wird) entwickelt wurden. Wenn Sie Cidre herstellen möchten, sollten Sie daher eine Cidrehefe verwenden.
Es ist wichtig, dass Sie eine Hefe verwenden, die für die Herstellung von Apfelwein geeignet ist, da andere Hefen möglicherweise nicht in der Lage sind, den Apfelmost zu vergären oder unerwünschte Aromen entwickeln können. Es ist auch wichtig, dass Sie die Hefe entsprechend der Packungsanleitung anwenden und aufbewahren, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Zutaten und Utensilien: Was Sie benötigen, um Apfelwein selbst zu machen
Zum Apfelwein selber herstellen, benötigen Sie folgende Zutaten und Utensilien:
- Apfelmost: Sie benötigen frischen Apfelmost, den Sie entweder selbst herstellen oder kaufen können.
- Hefe: Verwenden Sie eine hochwertige Weinhefe, um den Gärungsprozess zu beschleunigen.
- Zucker: Sie benötigen Zucker, um den Gärungsprozess zu beschleunigen und den Geschmack des Apfelweins zu verbessern.
- Gärbottich: Sie benötigen einen Bottich, in dem der Apfelwein gären kann. Ein Eimer mit Deckel oder ein Gärbottich eignen sich besonders gut.
- Trichter: Sie benötigen einen Trichter, um den Apfelmost in den Gärbottich zu füllen.
- Thermometer: Ein Thermometer hilft Ihnen, die Temperatur im Gärbottich zu überwachen.
- Luftdichter Verschluss: Sie benötigen einen luftdichten Verschluss, um den Apfelwein luftdicht zu verschließen.
Apfelwein Gärung: Wie lange dauert es, bis der Apfelwein fermentiert ist?
Die Gärung von Apfelwein dauert in der Regel zwischen einigen Wochen und mehreren Monaten, je nach den Bedingungen und dem Rezept, das Sie verwenden. Es gibt einige Faktoren, die den Gärungsprozess beeinflussen können, wie die Temperatur, die Art der Hefe und die Menge an Zucker im Apfelmost.
Um die Gärung des Apfelweins zu beschleunigen, empfiehlt es sich, die Temperatur im Bereich von 20-25°C zu halten und eine hochwertige Hefe zu verwenden. Auch die Menge an Zucker im Apfelmost kann den Gärungsprozess beeinflussen. Eine höhere Menge an Zucker wird den Gärungsprozess beschleunigen, während eine niedrigere Menge den Prozess verlangsamen wird.
Es ist wichtig, den Gärungsprozess sorgfältig zu überwachen und gegebenenfalls anzupassen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Sobald der Apfelwein fermentiert ist, sollte er in Flaschen abgefüllt und lagert werden, um ihn möglichst lange zu halten. Es empfiehlt sich, den Apfelwein mindestens einige Wochen zu lagern, um ihm Zeit zu geben, sich zu entwickeln und zu reifen.
Wie lange hält Apfelwein?
Apfelwein kann unter den richtigen Bedingungen mehrere Monate oder sogar Jahre halten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Geschmack und die Qualität mit der Zeit verändern können.
Um den Apfelwein möglichst lange zu halten, sollten Sie ihn an einem kühlen, dunklen Ort lagern. Vermeiden Sie es, den Apfelwein direktem Sonnenlicht oder anderen Lichtquellen auszusetzen, da dies den Geschmack verändern kann.
Es ist auch wichtig, den Apfelwein vor Luft und Schmutz zu schützen, um die Haltbarkeit zu verlängern. Verwenden Sie zum Lagern des Apfelweins am besten eine Flasche mit Schraubverschluss oder Korken, um ihn luftdicht zu verschließen.
Sobald der Apfelwein geöffnet wurde, sollte er innerhalb von ein paar Tagen verbraucht werden, um die Qualität zu gewährleisten. Wenn Sie den Apfelwein länger aufbewahren möchten, empfiehlt es sich, ihn in kleineren Portionen in luftdichten Behältern aufzubewahren und ihn im Kühlschrank zu lagern.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Geschmack und die Qualität von Apfelwein mit der Zeit verändern können, insbesondere wenn er lange gelagert wird. Berücksichtigen Sie daher diese Faktoren, wenn Sie entscheiden, wie lange Sie den Apfelwein lagern möchten.
Wieviel Alkohol ist in Apfelwein?
Der Alkoholgehalt von Apfelwein hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Menge an Zucker im Apfelmost, der Art der Hefe und der Gärdauer. In der Regel hat Apfelwein einen Alkoholgehalt von 4-7% vol. Es gibt jedoch auch Apfelweine mit einem höheren oder niedrigeren Alkoholgehalt, abhängig von den verwendeten Zutaten und dem Herstellungsprozess.
Der Alkoholgehalt von Apfelwein wird während des Gärungsprozesses erzeugt, wenn die Hefe den Zucker im Apfelmost in Alkohol und Kohlenstoffdioxid umwandelt. Der Alkoholgehalt des Apfelweins hängt daher von der Menge an Zucker im Apfelmost und der Gärdauer ab.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Alkoholgehalt von Apfelwein möglicherweise nicht auf der Flasche angegeben ist. Um den Alkoholgehalt zu bestimmen, empfiehlt es sich, einen Alkoholgehaltstester zu verwenden oder den Apfelwein bei einem professionellen Weinbauer zu analysieren lassen.
Ist Sidre das gleiche wie Apfelwein?
Sidre ist ein typischer Apfelwein aus der Bretagne in Frankreich. Er wird ähnlich wie Apfelwein hergestellt, indem Apfelmost mit Hefe fermentiert wird, um Alkohol und Kohlenstoffdioxid zu erzeugen. Sidre hat jedoch einige charakteristische Eigenschaften, die ihn von anderen Apfelweinen unterscheiden.
Eines der markantesten Merkmale von Sidre ist sein niedriger Alkoholgehalt von 4-5% vol. Er hat auch einen charakteristischen, säuerlichen Geschmack, der durch die Verwendung von Äpfeln mit hohem Säuregehalt erzeugt wird. Sidre wird auch oft mit Schaum auf der Oberfläche serviert, was ihm eine leicht perlende Textur verleiht.
Obwohl Sidre und Apfelwein ähnliche Getränke sind, gibt es also einige Unterschiede in Bezug auf ihren Alkoholgehalt, ihren Geschmack und ihre Textur. Sidre ist eine spezielle Art von Apfelwein, die in der Bretagne in Frankreich produziert wird.
Welches Essen passt zu Apfelwein?
Apfelwein passt gut zu einer Vielzahl von Gerichten, insbesondere zu solchen mit einem säuerlichen oder würzigen Geschmack. Hier sind einige Beispiele für Gerichte, die gut zu Apfelwein passen:
- Käseplatte: Apfelwein passt gut zu verschiedenen Käsesorten, insbesondere zu säuerlichen Käsesorten wie Camembert oder Brie.
- Schmorgerichte: Apfelwein eignet sich gut als Zutat für Schmorgerichte wie Rindfleisch mit Apfelwein oder Hähnchen mit Apfelwein. Er gibt dem Gericht eine säuerliche Note und hilft, das Fleisch zart zu halten.
- Gegrilltes Fleisch: Apfelwein passt gut zu gegrilltem Fleisch wie Schweinefilet oder Lammkoteletts. Er kann als Marinade oder zum Einlegen von Fleisch verwendet werden, um ihm eine säuerliche Note zu verleihen.
- Apfelkuchen: Apfelwein passt natürlich auch gut zu Apfelkuchen und anderen Apfelgebäcken. Er kann als Zutat in der Teigmasse oder als Topping verwendet werden.
- Grüner Salat: Apfelwein eignet sich gut als Zutat für Salatsaucen, insbesondere für grünen Salat mit Apfelstücken. Er gibt der Sauce eine säuerliche Note und rundet das Aroma ab.
Es gibt viele Möglichkeiten, Apfelwein in der Küche zu verwenden. Experimentieren Sie einfach und finden Sie heraus, welche Gerichte Ihnen am besten schmecken.
Vor zwei Jahren habe ich mich auch mal an die Apfelweinherstellung rangewagt und war erstaunt, wie gut das eigentlich geklappt hat. Der Wein letztes Jahr ist mir irgendwie misslungen. Vielleicht habe ich letztes Jahr den Fehler gemacht das ich den Zucker im Wein schon vorher aufgelöst habe?! Dieses Jahr geht es mal wieder erneut an die Produktion. Zutaten habe ich schon alle gekauft beim Apotheker. Ab morgen wird der Apfelbaum geplündert.
Hallo,
habe heuer einen Apfelwein angesetzt. Jetzt beim probieren muste ich leider feststellen das der Wein einen bitteren beigeschmack hat.
Meine Frage: was habe ich hier falschgemacht und wie kann ich den bitteren beigeschmack wieder entfernen. Bin für jeden Ratschlag dankbar.
Mit freundliche Grüßen
Werner Adolf
Ist mir auch passiert habe allerdings keinen Zucker reingetan. Vielleicht liegt’s daran.
Wenn ich das Rezept oben sehe dreht sich mir der Magen, da kann ich gleich zu Possmann gehen.
Keltert man geeignete Äpfel, die oben aufgezählten Sorten sind alle gut muß man gar nix zusetzen. Meine Faustregel „Was Mitte Oktober noch am Baum hängt darf alles rein“.
Den Saft in einem Gärbehälter unter Luftabschluß vergären lassen und fertig. Ideal ist ein kühler Keller mit konstanter Temperatur, dann hält sich der Apfelwein lange.
Wir stellen seit Jahrzehnten mehrere Hektoliter im Jahr her ohne was reinzupanschen, schmeckt natürlich immer etwas anders gelang bisher immer und macht keinen Schädel am nächsten morgen.
Nicht einmal Gärhefe?
Was für ein schauriges Rezept. Das wird so nix. Apfelsaft aus der Kelter ins saubere Gärfass. Hefe drauf, Gärglocke drauf, ab in den Keller damit und warten… warten. Nicht öffnen, nicht rumspielen, einfach warten. Wenn man das im Oktober ansetzt so kann man es Ende Februar von der Hefe ziehen. So mache ich es seit Jahren und habe immer beste Qualität.