Das Ermstal und ihr Most

Das Ermstal ist ein kleines Fleckchen Deutschland zwischen Reutlingen und Göppingen. Es grenzt zur Region Neckar-Alb und ist reichhaltig bestückt mit Streuobstwiesen. Während sich die Obstbauern der Neckar-Alb-Region der Wertigkeit ihrer Apfelkulturen bewusst sind, will das kleine Ermstal dorthin – mit Äpfeln und dem Produkt Most Geld verdienen.

Aber das Ermstal ist umringt von Apfelweinproduzenten. Es braucht also einen Absatzmarkt um es dort anbieten zu können, wo man das Produkt noch nicht kennt.  „Wir brauchen längerfristig einen Partner, der unseren Most in einer Gegend absetzt, wo’s ihn nicht gibt“, sagt Rolf Schäfer, der mitgeholfen hat den Apfelsaft „Ebbes guats“ auf den Weg zu bringen. Die Obstbauern wissen, dass der Weg zum Erfolg sehr kurvenreich sein wird. Stefan Reusch keltert zum Beispiel in Glems und kann aus 14 zumeist sehr leckeren Sorten wählen. Zweitausend Liter hat der Nachwuchs-Kelterer in seinem Keller. Zumindest hat man sich vor wenigen Tagen beim 3.Workshop des Projekts „Unsere Glemser Streuobstwiesen“, darauf verständigt, das Produkt Most aus dem Ermstal zu forcieren.

Dietmar Bez, Vorsitzender des Kreisobstbauverbandes ist überzeugt, das Most eine Renaissance vor sich hat. Er mahnt, dass es längst fünf nach zwölf ist, um das Produkt gewinnbringend zu vermarkten. Doch es gibt Hoffnung. In Glems läuft eine Bag-in-Box-Anlage, die in wenigen Wochen eine doppelte Abfüllmenge als sonst vorweisen kann. Doch man legt wert auf Qualität im Ermstal. „Über Qualität spricht man nicht – man hat sie“, sagt Martin Schadenberger, Weinerlebnisführer von der Weingärtnergenossenschaft Metzingen-Neuhausen. Er fügt an, dass unreifes Obst auflesen, eine falsche Lagerung oder zu wenig Birnen im Most der Qualität überaus schaden. Deswegen, so Schadenberger, „Kriegt man die Verbraucher erst mal dazu, den Wein – oder den Edel-Most – zu probieren, hat man meistens schon gewonnen“, ist er sich der hohen Qualität sicher.

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Man gedenkt sogar eine Streuobstbau-Genossenschaft Glems zu gründen. Um die Leute auf den Geschmack ihres Mostes, auch genannt schwäbisches Gold, zu bringen, planen die Glemser vorerst fünftausend Liter zu produzieren.

Auf ein gutes Gelingen im Ermstal!

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