Cidre – der Apfelwein aus Frankreich
Cidre, der traditionsreiche Apfelwein aus Frankreich, blickt auf eine jahrtausendealte Geschichte zurück. In der Normandie und Bretagne entstanden, entwickelte sich das erfrischende Getränk vom Bauerntrunk zum geschätzten Kulturgut. Seine Herstellung erfordert ausgewählte Apfelsorten, Zeit und handwerkliches Können. Cidre ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern galt auch lange als Heilmittel gegen diverse Beschwerden. Heute erfreut…
Cidre, der traditionsreiche Apfelwein aus Frankreich, blickt auf eine jahrtausendealte Geschichte zurück. In der Normandie und Bretagne entstanden, entwickelte sich das erfrischende Getränk vom Bauerntrunk zum geschätzten Kulturgut. Seine Herstellung erfordert ausgewählte Apfelsorten, Zeit und handwerkliches Können. Cidre ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern galt auch lange als Heilmittel gegen diverse Beschwerden. Heute erfreut er sich – auch dank wachsendem Bio-Bewusstsein – in Deutschland zunehmender Beliebtheit.
🗝️ Das Wichtigste in Kürze zu Cidre und Apfelwein
- Historie: Apfelwein wurde schon vor Christus konsumiert und ist tief in Mythen verwurzelt.
- Herkunft des Begriffs: „Cidre“ stammt vom französischen Wort für Granatapfel ab.
- Regionale Herkunft: Nur Apfelwein aus der Normandie oder Bretagne darf offiziell „Cidre“ heißen.
- Herstellung: 95 % bestehen aus Apfelmischungen, nur 5 % aus sortenreinen Äpfeln – letzteres gilt als hochwertiger.
- Wirkung: Cidre soll bei Gicht, Übelkeit und Bluthochdruck lindernd wirken.
Was ist der Unterschied zwischen Cidre und Apfelwein?
Cidre ist eine spezielle Form des Apfelweins, die in Frankreich – insbesondere in der Normandie und Bretagne – nach traditionellen Verfahren hergestellt wird. Nur Apfelweine aus diesen Regionen dürfen als „Cidre“ bezeichnet werden. Geschmacklich ist Cidre meist milder, moussierender und wird oft aus speziellen Apfelsorten mit Lagerung hergestellt, wodurch er sich von herkömmlichem Apfelwein unterscheidet.
Die Historie von Apfelwein geht bis in vorchristliche Zeiten zurück und ist stark von Mythen umrankt. Etymologisch bedeutet der Name Cidre „Granatapfel“. In Frankreich ist Cidre ein geschützter Begriff, der ausschließlich für Apfelwein, der aus der Normandie, insbesondere aus der Region Pays d’Auge, und aus der Bretagne stammt, verwendet werden darf.
Cidre ist ein stark moussierender, erfrischender und ausgesprochen durstlöschender Apfelwein. Ursprünglich war Cidre ein Getränk, das vornehmlich von der einfachen Landbevölkerung aus tönernen Bechern bzw. Keramik-Tassen, den sogenannten Bols, getrunken wurde. Diese Gefäße halten Getränke besonders kühl. Der sehr viel kostspieligere Wein, der wie auch Kaffee aus einem Glas konsumiert wurde, war wohlhabenden Kreisen vorbehalten. Für 95 % des heute produzierten Cidre werden verschiedene Apfelsorten zusammengemischt und nur 5 % des Cidre, die allerdings hochwertiger sind, wird aus einer einzigen Sorte gegoren.
Es gibt verschiedene Herstellungsverfahrungen bei der Cidre-Produktion. Normalerweise werden die Äpfel, die fein ausgelesen werden müssen, unmittelbar sofort nach der Ernte verarbeitet. In der Normandie allerdings werden die Äpfel nach der Ernte bis zur Weiterverarbeitung noch eine Weile gelagert. Während dieser Lagerzeit kann sich das Aroma voll entfalten, indem sich die Stärke der Äpfel in Zucker umwandelt, wodurch sich die spätere Gärungsfähigkeit der Äpfel wesentlich verbessert. Cidre hat auch durchaus eine heilende Wirkung und wurde seit jeher als Heilmittel gegen Krankheiten wie Übelkeit, rheumatische Beschwerden sowie Gicht verabreicht. Zudem wird dem Apfelwein eine blutdrucksenkende und psychisch ausgleichende Wirkung nachgesagt.
Apfelwein erfrischt am besten, wenn er zwischen zehn und zwölf Grad Celsius getrunken wird, da sich bei dieser Temperatur das anregende Aroma des Cidre erst voll entfaltet. Zum Kochen eignet sich Apfelwein ebenfalls hervorragend. Das französisches Nationalgetränk Cidre hat auch in Deutschland durch die besondere Vorliebe an biologischen Nahrungsmitteln eine große, ständig wachsende Fangemeinde.
🧪 Die gesundheitliche Wirkung von Cidre – Mythos oder Wahrheit?
Cidre galt in der Volksmedizin lange als Hausmittel gegen zahlreiche Beschwerden. Besonders bei Verdauungsproblemen, Gicht und rheumatischen Schmerzen wurde der Apfelwein eingesetzt. Verantwortlich gemacht wurden dafür die in Äpfeln enthaltenen Polyphenole, Pektine und sekundären Pflanzenstoffe, die entzündungshemmend und antioxidativ wirken. Wissenschaftlich sind diese Wirkungen jedoch nur teilweise belegt. Einzelne Studien zeigen zwar positive Effekte von Apfelpolyphenolen auf den Blutdruck, doch direkte Nachweise für Cidre fehlen. Deshalb sollte die Heilkraft eher als traditionelles Wissen und nicht als medizinische Empfehlung verstanden werden. Dennoch: In Maßen genossen, kann Cidre Teil einer ausgewogenen Ernährung sein – vor allem, wenn auf Zuckerzusätze verzichtet wird.
🧾 Was bedeutet „Cidre“ genau – und was darf sich so nennen?
Der Begriff „Cidre“ ist in Frankreich geschützt und unterliegt strengen Auflagen. Nur Apfelwein aus bestimmten Regionen – insbesondere dem Pays d’Auge in der Normandie sowie Teilen der Bretagne – darf diese Bezeichnung tragen. Grundlage hierfür ist das französische Herkunftsschutzsystem Appellation d’Origine Contrôlée (AOC), das vergleichbar mit dem deutschen Weingesetz ist. Entscheidend für die Klassifikation ist nicht nur die Herkunft der Äpfel, sondern auch das traditionelle Herstellungsverfahren. Die Gärung erfolgt oft spontan, ohne industrielle Zusatzhefen. Zudem spielt die Lagerung der Äpfel nach der Ernte eine wichtige Rolle für Aroma und Qualität. In Deutschland hingegen darf sich fast jeder Apfelwein als Cidre bezeichnen – was häufig zu Verwirrung führt.
🥂 Die Vielfalt der Cidre-Typen – von brut bis doux
Cidre ist nicht gleich Cidre – es gibt verschiedene Ausprägungen, die sich im Zuckergehalt und Geschmack deutlich unterscheiden. Der „Cidre brut“ ist besonders trocken und weist meist einen Alkoholgehalt von 4,5 bis 6 %. „Doux“ hingegen ist süßer, fruchtiger und oft schwächer im Alkohol. Dazwischen liegt „demi-sec“, der eine ausgewogene Balance aus Säure, Süße und Kohlensäure bietet. Die Auswahl hängt vom Verwendungszweck ab: Während „brut“ gut zu herzhaften Speisen passt, eignet sich „doux“ eher als Aperitif oder zu Desserts. In Frankreich sind diese Typen klar gekennzeichnet, in Deutschland allerdings weniger verbreitet. Wer authentischen Cidre genießen möchte, sollte auf diese Bezeichnungen achten.
🍽️ Kulinarische Verwendung von Cidre in der Küche
Cidre eignet sich nicht nur zum Trinken, sondern auch als vielseitige Kochzutat. Besonders in der normannischen Küche ist der Apfelwein fester Bestandteil klassischer Rezepte. So verleiht er Gerichten wie Hähnchen à la Normande oder Fischsaucen eine fruchtig-säuerliche Note. Auch zum Ablöschen von Zwiebeln, zur Marinade von Schweinefleisch oder in Dessertsoßen ist er hervorragend geeignet. Wichtig ist dabei, einen naturbelassenen Cidre ohne künstliche Aromen zu verwenden. Je trockener der Cidre, desto besser harmoniert er mit herzhaften Speisen. Süße Varianten hingegen passen gut zu Apfelkuchen oder Crêpes. In Kombination mit Calvados – dem normannischen Apfelbrand – entsteht ein besonders intensives Aroma.
🛍️ Cidre kaufen: Worauf Sie beim Einkauf achten sollten
Wer hochwertigen Cidre kaufen möchte, sollte einige Kriterien beachten. Achten Sie auf Angaben zur Herkunft: „Pays d’Auge“ oder „Cornouaille“ sind Qualitätsmerkmale. Auch die Begriffe „Artisan“ oder „fermier“ deuten auf handwerkliche Produktion hin. Je weniger Zusatzstoffe auf der Zutatenliste, desto besser. Ideal ist naturtrüber Cidre mit Flaschengärung – erkennbar am feinen Depot am Boden. Der Alkoholgehalt sollte je nach Geschmacksvorliebe zwischen 3 und 6 % liegen. Achten Sie auch auf die Frische: Zwar ist Cidre nicht sehr lagerfähig, aber ein Mindesthaltbarkeitsdatum von etwa einem Jahr gilt als Standard. Bio-Zertifikate geben zudem Hinweise auf nachhaltige Produktion.