Denkt man an Frankfurt am Main, wird sofort an Flughafen, Frankfurter Kreuz und an „Mainhattan“ gedacht, aber gleich danach an Goethe und Apfelwein. Letzteres interessiert besonders die Besucher, die alljährlich durch die großen Messen nach Frankfurt gelockt werden. Kein Besuch in Frankfurt ohne einen Zug durch die Altstadt von Sachsenhausen, einem Stadtteil Frankfurts, wo die bekanntesten Apfelweinwirtschaften seit vielen Jahren ansässig sind und traditionsgemäß ihren Apfelwein noch selbst keltern.
Doch aus einigen wurden große (ausschließlich) Keltereien, die, wie alle Unternehmen, expandieren und demzufolge ihr Produkt überregional vermarkten wollten. Nun, wie sollte dies geschehen, denn schlicht „Apfelwein“ hatte nicht den werbewirksamen Namen, um in aller Munde hängen zu bleiben und unter Ebbelwoi kann sich z. B. ein Norddeutscher nichts vorstellen. Also wurde aus Apfelwein, Anfang der 80er Jahre, der Äppler, um seinen Feldzug in die Welt voranzutreiben.
In Deutschland ist der Frankfurter Apfelwein inzwischen sehr bekannt und wer schon mal in Hessen war, hat auch mit Sicherheit ein „Schoppe“, ein 0,25-l-Glas, oder einen Bembel, einem 1-l- oder 5-l-Steinkrug, genossen. Nur wird ein Apfelweinwirt etwas fragend schauen, würde jemand einen Äppler bestellen, denn als Werbeslogan ist dies Wort sozusagen im Ebbelwoi ertrunken.
Wenn auch diese Werbung für den Apfelwein nicht die Wirkung erzielt hat, wie diese geplant war, haben dafür andere medienwirksame Mittel dazu beigetragen. Angefangen beim Fernsehen mit Samstagsabend-Shows in hessischer Mundart und wobei die großen Bembel auf den Tischen ihren Platz fanden, wie in einer Wirtschaft, hessische Familienserien gab es schon länger, die regelrechte Straßenfeger waren. Die Jüngeren sind mit echtem Hessen-Rock durch das Radio berieselt worden, doch vom Äppler, war nie die Rede.
Zum Ebbelwoi gehört natürlich auch eine deftige Grundlage. Traditionell wird „Handkäs mit Musik“, ein in Essig, Öl, Zwiebeln und Kümmel, eingelegter Harzer Käse, mit Brot und Butter, ein „Schneegestöber“, ein angemachter Camembert oder, besonders in der Osterzeit, das Lieblingsessen von Goethe, die „Frankfurter Grüne Soße“ dazu gereicht.
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